von Ahsen
Was ist ein FÖJ denn?
Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) ist eine Art von freiwilligem Engagement, bei dem junge Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren für ein Jahr in verschiedenen ökologischen Bereichen arbeiten. Es ist eine tolle Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Bereich Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Natur zu sammeln und gleichzeitig etwas für die Gesellschaft zu tun.


Hier sind die wichtigsten Aspekte des FÖJ:
1. Ziele des FÖJ:
- Umwelt- und Naturschutz: Das FÖJ gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich aktiv im Bereich Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung zu engagieren. Du kannst in Bereichen wie Ökologie, Klimaschutz, Naturschutz, Umweltbildung oder nachhaltige Landwirtschaft arbeiten.
- Persönliche und berufliche Entwicklung: Neben der Arbeit im Umweltbereich bietet das FÖJ auch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Du lernst Verantwortung zu übernehmen, im Team zu arbeiten und dich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. Es kann auch den Weg zu einer späteren beruflichen Orientierung im Umweltbereich ebnen.
- Förderung von sozialem Engagement: Das FÖJ fördert den sozialen Zusammenhalt und das Bewusstsein für ökologische Themen.


2. Arbeit und Einsatzstellen:
- Einsatzbereiche: Es gibt viele verschiedene Einsatzstellen für ein FÖJ, z.B. in Naturschutzorganisationen, auf Biobauernhöfen, in Nationalparks, in Umweltbildungszentren, bei Stiftungen oder in kommunalen Projekten. Die Aufgaben können von praktischen Tätigkeiten wie Pflege von Naturschutzgebieten und Renaturierung bis hin zu Bildungsarbeit oder Öffentlichkeitsarbeit reichen.
- Vielfalt an Projekten: Manche Freiwillige arbeiten direkt in der Natur, während andere in der Bildung oder in der Öffentlichkeitsarbeit tätig sind. Ein FÖJ kann also je nach Einsatzstelle sehr unterschiedlich aussehen.


3. Dauer und Rahmenbedingungen:
- Dauer: Ein FÖJ dauert in der Regel 12 Monate, kann aber auch auf bis zu 18 Monate verlängert werden, je nach den Regelungen der jeweiligen Organisation.
- Begleitprogramm: Während des FÖJ nehmen die Freiwilligen an Seminaren und Fortbildungen teil, in denen sie mehr über ökologische und soziale Themen lernen. Diese Seminare dienen auch der Reflexion der eigenen Arbeit und bieten Raum für Austausch mit anderen Freiwilligen.
- Vergütung: Freiwillige im FÖJ erhalten eine monatliche Taschengeldpauschale (die je nach Einsatzstelle variiert). Zusätzlich sind meist Unterkunft, Verpflegung und gegebenenfalls auch Reisekosten abgedeckt. Es handelt sich also nicht um ein bezahltes Praktikum, aber du wirst finanziell unterstützt.


4. Voraussetzungen:
- Alter: Du solltest zwischen 16 und 26 Jahren alt sein. Es gibt keine speziellen Voraussetzungen bezüglich der schulischen oder beruflichen Qualifikation, da das FÖJ als allgemeines Engagement gedacht ist.
- Motivation: Wichtig ist, dass du Interesse an ökologischen Themen hast und dich gerne für den Umweltschutz und die Gesellschaft engagieren möchtest. Oft wird auch Teamarbeit gefordert, da viele Aufgaben in Gruppen bearbeitet werden.
5. Wie bewerbe ich mich?
- Bewerbung: Du kannst dich direkt bei den Organisationen oder Projekten bewerben, die FÖJ-Stellen anbieten. Es gibt viele Webseiten und Portale, die Informationen und eine Übersicht über freie Stellen bieten. Eine zentrale Anlaufstelle in Deutschland ist zum Beispiel die Webseite www.foej.de.
- Vorbereitung: Es ist hilfreich, wenn du dich bereits im Vorfeld über das Gebiet, in dem du arbeiten möchtest, informierst und herausfindest, welche Tätigkeiten und Aufgaben dich erwarten. Dann kannst du dich gezielt auf die Stellen bewerben, die deinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen.
Meine Erfahrung
Ich erinnere mich an den Moment, als ich das FÖJ-Angebot auf Bauordens Instagram sah, war ich sehr neugierig (und verwirrt, weil mein Deutsch nicht so gut war -auch wenn meine Kollegen sagen, dass es jetzt erstaunlich ist-, ich musste es übersetzen). Nachdem ich es mir durchgelesen hatte, fragte ich Julia, ob es für mich möglich sei, mich dafür zu bewerben, da ich mir nicht sicher war, ob es exklusiv für Deutsche war. Sie sagte, dass ich mich bewerben kann und dass sie mir die Daumen drücken wird, da sie mich im letzten Jahr kennengelernt hat und sie der Meinung ist, dass ich gut zu diesem Programm passe.
Ich schickte meine Bewerbung ab, und nach einiger Zeit des Wartens meldete sich Philipp bei mir für ein Vorstellungsgespräch. Ich hatte das Gespräch mit ihm und Julia. Sie fragten mich mehr darüber, wer ich bin und was ich mache. Ich erzählte von meinem Engagement in der Jugendarbeit und bei verschiedenen internationalen Sportveranstaltungen sowie von meinem Studium der Internationalen Beziehungen.
Ich möchte mich mehr in der internationalen Jugendarbeit engagieren, und ich habe gesehen, wie wichtig der Bauorden als Teil dieses FÖJs für meine berufliche Laufbahn und außerdem für meine Zukunft ist. Ich engagiere mich gerne ehrenamtlich, und zwar seit 2022 in verschiedenen Bereichen. Und ich genieße es zu sehen, welche Auswirkungen es auf mein Leben und mich als Person hat. Alle diese Erfahrungen mit Freiwilligenarbeit und auch mit Erasmus+ Projekten (ich vergaß zu erwähnen, dass ich bisher an vier Youth Exchanges und drei Training Courses teilgenommen habe) haben mich offener, toleranter und glücklicher mit den Menschen gemacht, die sie in mein Leben gebracht haben. Es gibt unendlich viele Dinge, die man in diesen Umgebungen lernen kann, man selbst merkt es anfangs nicht immer – aber andere schon.
Ohne einen Augenblick zu zögern, kann ich sagen, dass ich mit meiner Wahl sehr zufrieden bin, und noch mehr als das, ich bin dankbar für die Wahl des Bauordens.
Wie bereits erwähnt, wird von mir erwartet, dass ich im Laufe des Jahres an einigen Seminaren teilnehme. Sie haben 5 davon zu verschiedenen Themen organisiert, zum Beispiel “Natur und Mensch” ist das erste. Bei diesen Seminaren kommen alle FÖJ-Freiwilligen aus einer Gruppe für etwa eine Woche zusammen und lernen gemeinsam. In meiner Gruppe sind die einzigen Ausländer, Miora aus Madagaskar und ich. Das machte das erste Seminar manchmal etwas schwierig, aber insgesamt ist es sehr hilfreich für uns, um mehr Deutsch zu lernen und zu üben.
Für den Bauorden kümmere ich mich hauptsächlich um den Instagram-Account (ihr habt sicher die schönen Storys und Posts gesehen), unterstütze das Büro und nehme auch an einigen Workcamps teil.


Was mir hier wirklich gefällt, sind die Freundlichkeit und das Verständnis meiner Kollegen. Sie helfen mir bei vielen Dingen, aber vor allem bei meinem Deutsch (besonderen Dank an Julia). Sie sprechen mit mir in klarem und langsamem Deutsch, so gut sie können. Ich lerne auch eine Menge Vokabeln, die mit dem täglichen Leben und unserer Arbeit zu tun haben. Ich fühle mich sehr unterstützt, und sie geben mir zu verstehen, dass meine Bemühungen immer geschätzt werden.
Sie hatten sogar ein Treffen mit der IBO Austria, bei dem es um mich ging (naja, mehr um das FÖJ, aber ihr seht, was ich meine). Sie wollten mehr darüber wissen, was dieses Programm ist und wie es funktioniert. Ich hatte die Gelegenheit, sowohl Philipp als auch Julia zu hören, die sehr nette Dinge über mich sagten und mich sogar als ‚ein unerwartetes Geschenk‘ betrachteten – ich fühlte mich überglücklich. Zu wissen, dass wir auf der gleichen Seite stehen, ist erstaunlich.

